Chronik

Seit Gründung der Coppenbrügger Bürgerwehr im Jahre 1848 „ist viel Wasser die Weser hinunter geflossen“. Noch immer gibt es eine Vereinigung Coppenbrügger Bürger, – den Schützenverein Coppenbrügge -, dessen Mitglieder jährlich ihren Schützenkönig ausschießen. Die heutigen Schützen setzen ihre Waffen jedoch nicht mehr ein, um „die Rechte des Volkes nach allen Seiten zu wahren und das Eigentum zu schützen“, sondern sie betreiben das Schießen als Sport. Wir sind ein Verein der Sportschützen für den Breiten- und Leistungssport. Geblieben sind, Traditionsbewusstsein und Geselligkeit.

Anläßlich der 150-Jahr-Feier des Vereins im Jahre 1998 haben Waldemar Büchert, Rolf Starke und Horst Wollenberg, in mühevoller, detektivischer Arbeit, die historischen Daten bis 1998 zusammengestellt und in einer Chronik des Schützenvereins veröffentlicht.

In den Statuten der Coppenbrügger Bürgerwehr von 1850 ist erwähnt, „das die Wehrmannschaft eine deutsche Nationalfahne mit dem Wappen des Fleckens Coppenbrügge besitzt“. Es grenzt an ein Wunder, dass die Obrigkeit den Coppenbrügger Bürgern eine Fahne in den Farben Schwarz-Rot-Gold genehmigte, da die Nationalfahne das Symbol der damals gerade gescheiterten, bürgerlichen Freiheitsbewegung 1848/1849 war. Wohl noch unter dem Druck der „Märzrevolution“ stehend und zur Beruhigung des Volkes, machten die herrschenden Fürsten offenbar Zugeständnisse in der Symbolik.

2016 Andreas Wiwiorra wurde zum Sprecher und Harald Röger zum 1. stellvertretenden
Sprecher des Vorstandes gewählt.
2015 Erfolge im Wettkampfschießen sind rückläufig.
Schließung der Bogenabteilung WA/Fita.
Die Damenabteilung feierte ihr 50-jähriges Bestehen.
Im Mai fand die offene Landesmeisterschaft 3-D auf der Bogensportanlage
in Coppenbrügge statt.
2014 Es wurden Satzungsänderungen beschlossen, die insbesondere die Struktur des
Vereinsvorstandes betreffen (Sprecherprinzip). Zum Sprecher des Vorstandes
wurde Andreas Thielke gewählt, der bereits nach 11 Monaten von dieser Funktion
zurücktrat. Die Aufgaben des Sprechers fallen nun dem 1. Stellvertretenden Sprecher,
Andreas Wiwiorra, zu.
Die Mitgliederversammlung hat einer notwendigen Beitragserhöhung zugestimmt.
Schießanlagen des SV-Coppenbrügge werden auch für Kreiswettkämpfe benutzt.
2013 Auch in diesem Jahr fehlte der 1. Vorsitzende. Wie 2012 wird der Verein
vom 2. Vorsitzenden Andreas Thielke geführt. 3D-Bogenschützin Claudia Timm
wird Deutsche Meisterin mit dem Langbogen (Niedersachsenauswahl).
Schießsportleitung findet praktisch nicht mehr statt. Die Beteiligung am Auflage-
schießen ist rückläufig.
2012 Erster Vorsitzender Rolf Starke tritt nach 8 Jahren Vereinsführung nicht erneut
zur Wiederwahl an. Die Position bleibt in 2012 unbesetzt.
Bogen-Kreismeisterschaft findet in Coppenbrügge statt.
Ith-Park: Eröffnung des ersten Bauabschnittes. Erlebnispark mit überregionalen
Angeboten für Mountainbiker und Bogenschützen (90 m Bahn).
2011 Schützenverein Coppenbrügge ist der erfolgreichste Verein der Kreismeisterschaften
in den Disziplin Bogen und Luftgewehr-Freihand. 5 jähriges Jubiläum der Bogen-
abteilung. Errichtung eines Holzschuppens.
Peter Brunckhorst qualifiziert sich zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.
2010 45-jähriges Bestehen der Damenabteilung. Totalerneuerung der Vereinsküche.
Start der neuen Internetpräsenz von Schützenbruder Peter Brunckhorst.
2009 1. Coppenbrügger ITHathlon-Wettbewerb  – Schwimmen, Laufen, Schießen –
2008 Höhepunkt des Jahres ist die gemeinsame Jubiläumsfeier: 160 Jahre Schützenverein,
130 Jahre Feuerwehr, 50 Jahre DLRG.
Einweihung der Sonnenterrasse „Rolf-Starke-Platz“
2007 Der erste Bogenkönig wurde ermittelt. Dachinstandsetzung des Luftgewehrstandes
2006 Kreisdelegiertentagung wählt 3 Coppenbrügger Vereinsmitglieder in den Vorstand des
Kreisverbandes.
2005 Errichtung einer Bogensportanlage. 40-jähriges Bestehen der Damenabteilung.
2004 Nach nunmehr 29 Jahren Vereinsführung übergibt Horst Wollenberg das Amt
des 1. Vorsitzenden an Rolf Starke.
2001 Erweiterungsbau des Schießstandes von 8 auf 12 Luftgewehrstände, anlässlich
der Landesliga-Wettkämpfe.
1998 Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins.
Feier des 150-jährigen Vereinsjubiläums vom 19. bis 21 Juni mit einem Kreisschützenfest (36 Vereine, 8 Kapellen).Es wird eine Ausstellung über die Geschichte des Schützenvereins im Museum gezeigt und eine Jubiläumsmedaille herausgegeben.
1997 Schützenverein Coppenbrügge stellt eine komplette Jugend- und Juniorenmannschaft
zur Deutschen Meisterschaft.
1996 Die Mannschaft der Schützen wird mit Tobias Mund Meister in der Regionalliga.
1995 Daniel Vehre erreicht bei den Landesmeisterschaften die Bronzemedaille.
1993 Daniel Vehre wird in der Schülerklasse Landesmeister im Luftgewehr-Dreistellungs-
Kampf. Ausbau des Kleinkaliberstandes
1992 Coppenbrügger Schützen stellen 4 Kreiskönige. Lieselotte Möhring, Helmut Gebauer,
Knut Ahlers und Thorsten Lamprecht.
1989 Thomas Bräuer holt bei den Landesmeisterschaften die Bronzemedaille und nimmt als
erster Coppenbrügger Schütze an den deutschen Meisterschaften in München teil.
In den nächsten Jahren werden ihm Tobias Mund, Daniel Vehre, Georg Ullmann
und weitere folgen.
1988 Bundespräsident Richard von Weizäcker verleiht dem Schützenverein Coppenbrügge
die Sportplakette.
1986 Frank Dehne wird neuer Jugendleiter. Erstmalige Teilnahme an der Ferienpassaktion.
Der erste jugendliche Ferienkönig wird ermittelt.
1983 Erneuerung des Kleinkaliberstandes
1979 Fertigstellung des Anbaus an das Schützenhaus mit Aufenthaltsraum, Küche und
Toiletten.
1977 Einführung der Coppenbrügger Schützenmedaillen in Bronze, Silber, Gold.
1975 Horst Wollenberg wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Leitung entwickelt
sich der Schützenverein zum Verein der Sportschützen.
1973 125-jähriges Vereinsjubiläum des Schützenverein Coppenbrügge. Um die alten Fahnen
zu schonen, wird eine neue Fahne in den Coppenbrügger Farben Grün-Gelb“
angeschafft. Erweiterung des Kleinkaliberstandes. Jungschützen nehmen unter der
Leitung von Hans-Jürgen Appel an vielen Rundenwettkämpfen und Kreismeister-
schaften teil.
1969 Nach rund eineinvierteljähriger Bauzeit konnte, im Rahmen einer Feierstunfe im
Felsenkeller, ein neues Schießstandgebäude mit 8 Luftgewehrständen seiner
Bestimmung übergeben werden.
1968 Der Schützenverein wird beim Amtsgericht als eingetragener Verein geführt.
Unter der Regie von von Erich Probst wird der Luftgewehrstand gebaut.
1967 Premiere im Schützenverein Coppenbrügge. Erstmalig 1967 wird eine
Schützenkönigin (Gertrud Luckner) ermittelt.
1966 Georg Spinde wird als erster Coppenbrügger Schütze Kreisschützenkönig.
Ihm werden viele Coppenbrügger Schützen folgen. Die Damenabteilung wird
gegründet.
1964 Erstmals werden Schützenkönige in der Jugend und in der Altersklasse ermittelt.
1960 Vorstandswechsel. Heinrich Rasch sen. hat den Schützenverein von 1956 bis 1960
geführt. In diesem Jahr wurde Erich Probst zum neuen Vorsitzenden gewählt.
1956 Die Jungschützen beginnen mit dem Sportschießen. Der Coppenbrügger Schützen-
verein tritt in die Schießsportverbände ein. Es ist der Beginn der Schießsportwett-
kämpfe mit anderen Vereinen. Heinrich Rasch sen. übernimmt die Vereinsführung.
1952 Schützen dürfen wieder schießen. Der zerstörte Schießstand wird wieder aufgebaut.
Ab jetzt wird auch mit dem Luftgewehr geschossen. Die alten Schützen lachen darüber
„Beim Scheiten mot et knallen“.
1951 Der Vorstand lädt zur ersten Schützenversammlung nach dem 2. Weltkrieg ein.
Wer nicht zur Versammlung erscheint, ist laut Einladung nicht mehr Mitglied des
Schützenvereins. Traditionelle Schützenfeste werden wieder gefeiert.
1950 Schützenfest unter der Veranstaltungsleitung des MTV.
Auszug aus der Einladungsschrift: „Geschossen wird in Korea. Uns ist es verboten.
Der Schützenverein kann daher nicht Veranstalter sein“.
1945 Die Siegermächte verbieten das Schießen und die Schützenversammlungen.
Die Schützenfeste finden – ohne Schießen – nun unter der Regie des Sportvereins,
der Feuerwehr und der anderen Coppenbrügger Vereine wieder statt.
1939 bis 1945:  2. Weltkrieg.
1938 Das Schützenfest wird wegen angeblicher „Maul- und Klauenseuche“ verboten.
1936 Die Nationalsozialisten zwingen die Coppenbrügger Schützen die „sogenannte“
Einheitssatzung zu übernehmen. Dennoch bleibt der gesamte Vorstand im Amt.
1933 Trotz des selben Schriftführers werden die Protokolle der Versammlungen kürzer
und enthalten wenige Informationen.
1923 Die Schützenversammlungen und das Schützenfest fallen wegen der Inflation aus.
1919 Die erste Schützenversammlung nach dem 1. Weltkrieg findet statt.
1914 bis 1918: 1. Weltkrieg
1913 Schützenbruder August Höwe stiftet die Schützenkette und wird sofort Schützenkönig.
Seit 1913 erhält der Schützenkönig in jedem Jahr diese Kette und ist verpflichtet,
die Kette mit einer Münze bzw. Plakette mit Inschrift zu versehen.
1912 Friedrich Beckmann, der spätere Coppenbrügger Bürgermeister, wird zum
1. Vorsitzenden gewählt. 44 Jahre führt er den Verein mit viel Geschick und großem
Engagement. Unter seiner Regie entstehen 2 neue Schießstände und es werden
glanzvolle Feste gefeiert.
1910 Das Schützenzelt wird durch einen orkanartigen Sturm zerstört. Die Coppenbrügger
feiern das Schützenfest am nächsten Tag weiter.
1905 Der neue Schützenstand wird auf dem Gelände des heutigen Schützenstandes gebaut.
Bierbrauer August Holzapfel garantiert -als alter Geschäftsmann- in einem Vertrag mit
dem Magistrat von Coppenbrügge für die Sicherheit und die Pacht in Höhe von jährlich
1 RM. Heute (1998) beträgt die Pacht immer noch 1 DM. Der 25-jährige Friseurmeister
Friedrich Beckmann bezahlt die gesamten Kosten des Neubaus und wird 1906 gleich
Schützenkönig.
1899 In diesem Jahr findet das letzte „große Schützenfest“ statt. Alle 5 bis 10 Jahre ist ein Schützenfest mit einer Art „Manöver“ durchgeführt worden. In den folgenden Jahren wird jährlich ein traditionelles Schützenfest mit allen Coppenbrügger Bürgern gefeiert.
1898 Der Vorstand wechselt laufend. Es gibt in diesem Jahr 3 verschiedene 1. Vorsitzende.
Heinrich Hahn wird Schützenkönig; daran erinnert die älteste, heute noch erhaltene Schützenscheibe.
1897 Nach Unregelmäßigkeiten bei der Kassenführung wird der Schützenverein 1897 aufgelöst und gleich wieder neu gegründet.
Seit 1897 existiert eine lückenlose Protokollführung der Schützenversammlungen.
1891 Es werden neue Statuten beim Landratsamt in Hameln eingereicht und genehmigt.
Nach polizeilicher Prüfung werden die Auflagen für das Vereinslokal,
Schloßstraße Nr. 7, gegenüber der Burg, erfüllt.
um
1880
Der Bierbrauer August Holzapfel baut in der Flur „Am Königsorte“, auf dem Gelände
des „Kellers“ (heute Felsenkeller), einen Schießstand.
1871 Die Schützengesellschaft erhält eine neue Fahne.
1857 Die Bürgerwehr löst sich endgültig auf.
1853 Die Bürgerwehr verliert an Bedeutung und löst sich später auf. Die Mitglieder der
Bürgerwehr gehen in die Coppenbrügger Schützengesellschaft über. Die Einnahmen
der 136 Mitglieder der Coppenbrügger Schützengesellschaft betragen beim
Freischießen am 17., 18. und 24 Juli 1853 116 Reichstaler und 8 Gute Groschen.
1848 Im Jahr der deutschen Revolution gründen die Coppenbrügger Bürger eine Bürger-
wehr, die gemäß §1 der Statuten die Aufgabe hat, „die Rechte des Volkes nach allen
Seiten zu wahren, die öffentliche Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, Schutz
gegen Angriffe auf Personen und Eigentum zu gewähren und zugleich den Sinn für das
Gemeinwohl zu wecken, zu pflegen und zu kräftigen“. Die Bürgerwehr schafft sich
gemäߧ 11 der Statuten „eine Deutsche Nationalfahne“ in den Farben
Schwarz-Rot-Gold an.
vor
1848
In Coppenbrügge gibt es eine Schützengilde. Jedes Jahr findet ein großes „Frei-
Schießen“ statt. Der beste Schütze ist für ein Jahr von allen Abgaben befreit.
1831 Die Gründung einer Bürgerwehr wird verboten.
1830 Ein generelles Schießverbot wird für die Bürger ausgesprochen. Nur zu ganz
besonderen Anlässen erhalten die Bürger die Genehmigung „auf Scheiben zu scheiten“.